BUCHCOVER | REZENSION |
---|---|
Monika Felten – Kristall der MachtDas Leben von Noelani ist einfach und überschaubar. Sie lebt auf der Insel Nintau, mitten im weiten Meer. Die Insulaner werden von anderen Menschen nicht belästigt, bei ihnen gibt es nichts zu holen, was von Wert wäre. Den Lebensunterhalt erbringt die Insel und fischen gehen die Menschen auch. So lebt man zwar nicht im Luxus, aber hungern tut auch keiner. Als Maor-Say ihres Volkes hat Noelani natürlich etwas mehr Verantwortung, die sie sich allerdings mit mehreren Leuten teilt, mit Jamak, ihrem persönlichen Berater, ihrer Schwester Kaori und noch anderen. Sie bewacht den Luantar, einen Dämonen aus grauer Vorzeit, der, in Stein gebannt, auf dem höchsten Gipfel der Insel liegt, umgeben von fünf Statuen der Jungfrauen, die halfen, ihn zu bannen. Der Legende nach kann der Luantar Giftatem spucken und eine ziemlich überwältigende, wie tödliche Umweltkatastrophe auslösen. Was die Maor-Say nicht weiß, nicht der Dämon ist der Schuldige, sondern ein Vulkan, der seine giftigen Dämpfe in die Atmosphäre schleudert. Und so der Wind ungünstig steht, kommt die Giftwolke auf Nintau an. Viele Bewohner sterben, andere in höher gelegenen Regionen müssen diesem Sterben zusehen. So muß Noelani den Tod ihrer Schwester hin nehmen. Sie erkennt, daß ihr Volk schon Äonen mit einer Lüge lebt, und bisher einfach nur Glück hatte. Sie zerstört die Statuen der Jungfrauen, macht aus ihrer Wut keinen Hehl. Nur die Kristalle der Macht bleiben verschont, bilden jetzt die einzige Aktiva ihres Stammes. Kaori hingegen landet in der Dimension des Luantar. Von dort versucht sie Kntakt mit ihrer Maor-Say aufzunehmen. Auf der Geistreise hat sie den Vulkan gefunden und erkannt, das die Insel auf Dauer unbewohnbar ist. Und so machen sich die Überlebenden daran, alles für eine Seereise, Richtung Norden, zu organisieren. Es kommt der Tag der Abreise, aber die Nintauer stehen unter einem schlechten Stern. Vom Sturm überrascht, der auch wieder Todesopfer fordert, verschlägt es die restlichen Überlebenden an die Küste eines Landes in dem Krieg und Hungersnot den Alltag beherrschen. Noelani, unterstützt von der geisterhaften Kaori und dem getreuen Jamak, will das Überleben ihrer Leute sicher stellen. Und so geht sie zum Despoten Azenor, um ihn zu bitten, seine Hand über ihr Volk zu legen. Doch der fordert Hilfe in seinem Krieg gegen die Barbaren und stellt Noelani, die durchaus über erstaunliche Fähigkeiten verfügt, vor ein extremes Dilemma. Einerseits ihr Volk, am Verhungern, auf der anderen Seite einen Krieg, der nicht ihrer ist. Sie steht vor einer Wahl, bei der sie nur verlieren kann, wenn ihr nicht eine Lösung einfällt, die allen gerecht wird. Es ist eine beklemmende Situation für sie. Ein durch und durch phantastisches Buch in dem Monika Felten alle Register zieht, den Leser stundenlang bei der Stange hält und dafür sorgt, das man den Inhalt nicht mehr so schnell vergißt. (Piper) |