BILDERREZENSION
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Bathtubshitter, Necromorph, Goregast

19.07.2006 LIME-Club (Berlin)

Na meine Damen und Herren, das war ein Package. Trotzdem will ich als erstes ein paar Dankeschön loswerden, an MAN Turbo, die mir die Zeit gegeben haben, diese Veranstaltung zu besuchen, an Wall Street Institut, in der Schönhauser Allee, die es mir ermöglicht haben, mit ihrem Unterricht, ein einigermaßen sinnvolles Gespräch in Englisch mit dem Frontmann von Bathtubshitters, Masato Morimoto, zu führen und natürlich an Jockel von Necromorph für die Einladung zu diesem Event. Schon der Soundcheck war ein Erlebnis für sich, es krachte ordentlich. Die Suche nach einem geeigneten Platz für die Kamera nahmen Lars, vom LIME, und mich trotzdem erst mal voll in Beschlag. Alles aufgebaut, konnte es ja losgehen. UND es ging die Post ab. Eröffnet wurde durch GOREGAST. „Du schmeckst“ knallte durch die Lokalität, na mein lieber Mann, die Jungs brauchen sich wirklich nicht verstecken. Eine phantastische Berliner Band, sympathisch obendrein. Nach „Solo Asesinos“, für die finsteren Seiten der menschlichen Natur, zogen GOREGAST den Titel „Varg Sucks Varg“ durch, eine gelungene Abrechnung mit einer Band, mit Fascho-Hintergrund, den Namen müssen wir hier nicht nennen. Ein bunter Reigen knallharter Musik, was GOREGAST zu bieten haben. Frontbrüller Rico nahm hin und wieder ein Bad in der Menge, und zog alle Sympathien des Publikums auf sich. Die Stimmung in der Gastlichkeit ist schon am Kochen, es sollte noch besser kommen, als NECROMORPH aus Berlin die Bühne erkletterten. Mit einem vollen Bretterknaller „Murder Victim“ eröffneten sie ihren Part. Brettmäßig legt sich der Musikteppich auf die anwesende Hörerschaft. Einfach mal Klasse. Und so ein netter Junge wohnte lange Zeit unerkannt in meiner Nachbarschaft. Und der Tanz ging weiter. Mit so herzhaften Kompositionen wie „Wallshitter“, „Inhale The Thrill“ und „Vandalist“ um dann mit Titeln von der neuen Scheibe, „Schwedische Tradition“, meinem Leib- und Magensong „Neurological Defizit“ und „Abort your Mind“ langsam zum Ende zu kommen. Tja liebe Leute, Falsch gedacht, Eine Zugabe wurde ja auch noch verlangt, die auch folgte mit zwei Covern, zum einen Carnage´s „Day Man Lost“ und Ulcerus Phlegm´s „Consequenz“. Dann erst ließ Auditorium die Jungs von der Bühne, bei den Temperaturen eine Befreiung. In diesem Sinne kann ich nur sagen, macht weiter so, liebe Leute, macht doch immer wieder Spaß. Den krönenden Abschluß dieses durch und durch gelungenen Abends machten BATHTUBSHITTER aus fernöstlichen Gegenden, genauer gesagt, die Herrschaften sind aus Japan an gereist, um dem deutschen Publikum zu beweisen, das man im guten alten Nippon auch gaaaaaanz anders kann, und mit welcher Vehemenz sie das unter Beweis stellten. „Fuck hip Raper“ wurde in die Lauschlappen reingedrückt, eine wahre Pracht. Masato tanzte auf der Bühne hin und her, ein Stehaufmännchen der Sonderklasse, spätestens nach dem zweiten Titel wäre ich herzinfarktreif gewesen. Unbeeindruckt von den tropischen Temperaturen zerrten BATHTUBSHITTER eine Show durch, einfach Klasse. Mein erster Eindruck von Masato war, oh ein japanischer Dani Filth, aber weit gefehlt. Sicher sind gewisse Ähnlichkeiten zu erkennen, aber das kleine sympathische Sprachrohr (Kreisch- und Brüll- und Growlrohr ist wahrscheinlich der bessere Ausdruck) seiner Band kann einfach mehr. Das Auditorium war begeistert, war die Stimmung bis dahin geil, jetzt flippten die Leute aus. Was GOREGAST und NECROMORPH vorbereitet haben, ernteten die quirligen Japaner jetzt mit vollen Händen. Der menschliche Inhalt des LIME lag Masato und Mannen förmlich zu Füßen, Fakt ist, unsere japanischen Gäste haben es, ein paar Tage nach der WM, überzeugend geschafft, zu zeigen, es gibt mehr als Fußball und es muß nicht immer eine renommierte Band sein, um einen stimmungsvollen Abend zu erleben, was auch den vorhergehenden Parts zum Kompliment gereicht sei.

(MRD)