BUCHCOVERREZENSION
Heitzm DerTannenbaumDesTodes

MARKUS HEITZ –

Der Tannenbaum des Todes

Na dann, fröhliche Weihnacht. Markus Heitz legt mal ein paar andere Zeilen vor den Leser. In Kurzgeschichtenform breitet er so einige andere Gedanken aus. Wo dann der Höhepunkt sein soll, bleibt der Fantasie des Lesers überlassen, der hier die Qual der Wahl hat, sich zu entscheiden, was natürlich nicht so gehen kann. Es gibt keinen wirklichen, den einen Hochpunkt. Dafür aber so viele, wo man, fröhlich vor sich hin wiehernd, doch mehrere Sachen ins Herz schließen wird. Und da jagt einer den nächsten. Der Herr der Zwerge und der Albae, die er mittlerweile nicht mehr zwingend benötigt, hat bunt schillernden, wie aber auch so knochenharten schwarzen Humor ausgepackt, dagegen könnte man Steinkohle als weiße Kreide verkaufen. Und lässt, im Ansatz, immer durchblicken, das könnte auch im ganz normalen Leben passieren. Nur, was ist in der Weihnachtszeit schon normal? Dass ein Teen Nikoläuse jagt, weil das alles nur Betrüger sind. Sie Treppen runterschubst und deren Wohnung anzündet und ihnen, auf dem Fluchtweg noch ein Stolperseil spannt, damit sie in, schon vorsorglich ausgestreute Glasscherben fallen, könnte das doch schon zum Nachdenken anregen, den Nikolausjob wohl besser wieder abzugeben und, lieber, bei einer Burger-Kette, tristen Kaffee und fettige Nahrung zu verteilen. Oder wenn Satan Claus, in Erlkönigs Manier, durch die Seiten streift, gibt es einem doch schon zu denken, das, das mit der Weihnachtszeit doch, irgendwie, anders gemeint sein könnte. Death-Metal-Musik passt hier aber garantiert, weil der Tannenbaum des Todes sich, mit selbiger höllischer musikalischer Untermalung und auch anderer, in dem Falle einer bevölkerungstechnisch enthusiastisch anmutenden, Unterstützung, in und durch die Gehirnwindungen fräsen wird. Die Skandinavier, mit den Schweden als Vorreitern und als Hebammen dieser Musik, wären stolz auf Markus. Das lässt „Die dunklen Lande“, mit samt Blind Guardians gleichnamiges, neues Album doch wirklich wie Weihnachtsmusiken aussehen. Auch wenn der, in dieser Geschichte erwähnte, Titel nicht wirklich das Non + Ultra ist, wenn man mal ehrlich ist. Den handelnden Personen ist das jedoch scheißegal, soviel Spaß hatten sie, vorher, noch nie. In irgendwelchen Seiten verstaubt, können sie jetzt richtig die Sau rauslassen. Markus Heitz verteilt Geschenke. Damit auch der Leser davon etwas hat und, in diesem Jahr, hat er ja schon öfter mal zugeschlagen. Nur, die Legende vom diesem Weihnachtsbaum haut doch richtig gut zu Buche. Und es tummeln sich noch andere Geschichten zwischen den Buchdeckeln herum, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Hier gibt’s weihnachtliche Rundreisen einer etwas anderen Art. Könnte man auch als eine neue Art von Weihnachtskalender verkaufen.
(Knaur)

ISBN 978-3-426-52434-3 259 Seiten (mit kleinem +) 10,00€ (D) 10,30€ (A)

MARKUS HEITZ – Die dunklen Lande – Archiv April 2019
MARKUS HEITZ – Blutportale – Archiv Juni 2019
MARKUS HEITZ – Die Klinge des Schicksals – Archiv Okt. 2019