BUCHCOVERREZENSION
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LESUNG MIT ANDREAS FÖHR –

„Schwarzwasser“ – 19.10.2017
Buchhandlung „Miss Marple“ Die Krimibuchhandlung,
Weimarer Str. 17, 10625 Berlin

Der erste Eindruck ist ja immer der spannendste und, meist auch, der nachhaltige, der einen durch das Leben begleitet. Andreas Föhr, ungezwungen, sympathisch, mitten in der Menge der Leserschaft auf der Weimarer Straße, in Berlin, vor der Buchhandlung „Miss Marple“, wo man schon seiner Lesung entgegenfiebert. Das ist schon ein Erlebnis. „Schwarzwasser“ heißt sein neues Buch um Kripochef, der Gemeinde Miesbach, Clemens Wallner und seinen Kollegen Leo Kreuthner, der, die bestehenden Kreise einer Gesetzgebung gerne bis zur Schmerzgrenze austestet, diese dabei, gelegentlich könnte auch immer öfter heißen, weit überschreitet und eigentlich, fast schon hauptberuflich, ein Schwarzbrenner von preiswerten alkoholischen Zutaten zu, wenn es dann von Nöten sein könnte, ganz teuren Drinks ist. Und Leo findet immer das erste Opfer, damit Andreas seiner Geschichte ihren freien Lauf lassen kann. Dicht gedrängt, Stuhl an Stuhl, ist in der Buchhandlung kaum noch Platz und nach der herzlichen Begrüßung für den Autor, durch „Miss Conny Marple“, Cornelia Hüppe, steht Andreas Föhr jetzt vor der Herausforderung, seinem Publikum, sein Buch auch nahezubringen. Diese Prüfung hat er bravurös bestanden, das kann man so feststellen. Als geborener Bayer hat er trotzdem ein besonderes Verhältnis zu Berlin und hier beginnt auch sein Prolog von „Schwarzwasser“. Liebe Leser, haltet Euch gut fest. Unter viel Gelächter liest Andreas seine ersten Zeilen, von einem Treffen eines Privatdetektives mit den enttäuschten, vernachlässigten Erben der Schwarzwasser GmbH. Das Publikum wiehert. Herr Föhr hat schon eine besondere Art zu schreiben und vortragen kann er das auch. Dabei wechselt er öfter zwischen Lesen und dem Zusammenfassen von Kapiteln, das war schon Oberklasse. Dann kommt Herr Föhr zur Faschingsfeier in der berühmt, wie auch berüchtigten „Mangfallmühle“, wohin Leo gerne, natürlich nur zur Entspannung, geht und auch heute wieder zu Gast ist, seine eigenen Produkte zu verkosten und er Michaela Hundsgeiger zu einem Schäferstündchen überreden will. Und was dann folgt. Die versammelte Hörerschaft ist begeistert. Die kleine Buchhandlung bricht fast auseinander, von dem Gelächter. Andreas Föhr ist ein ganz besonderer Schriftsteller und das Lesen seiner Bücher heißt, immer, ein Stück Alltag hinter sich zu lassen zu können. Einen kleinen gedanklichen Urlaub zu machen, Stress vergessen zu können, sich einfach mal nur fallen zu lassen, entspannen. Und eine derartige Veranstaltung verstärkt dieses Gefühl noch. Sollte man öfter machen. Zum Abschluss gab es noch eine kleine Fragerunde, zu seinem Werdegang zu einem, und als Schriftsteller, wo Herr Föhr noch so die eine und andere Anekdote zum Besten gab, wie sich so einige seiner Figuren entwickelt haben und er auch noch einige kleine Dinge aus dem Umfeld seiner Handlungen erzählte. Beifall für Andreas Föhr, die Gastgeberin und das Publikum, das war einfach nur Klasse. Man kommt ins Gespräch, kann Gedanken austauschen und auch den gedanklichen Verursacher eines Buches mal als Mensch erleben, den man sonst nur als Foto im Buchcover zu Gesicht bekommt. Der Tipp, macht die Glotze aus und geht unter Menschen. Es ist doch etwas anderes, ein Buch allein zu lesen, oder den Autor zum Vorleser zu haben und inmitten Gleichgesinnter zu sitzen. Das war ein ganz entspannter Abend.

ANDREAS FÖHR – Schwarzwasser – Archiv August 2017 TIPP