BUCHCOVERREZENSION
Reid.i TheEnding

IAIN REID –

The Ending

Wer hier wirklich einen spannenden Psychothriller erwartet hat, wie es auf dem Cover steht und auch von der „Chicago Tribune“ publiziert wird, kann sich sofort dem Gedanken verabschieden, selbiges hier zu lesen. Drama? Wäre okay. Und psychoanalytisch, situationsbedingt, ist hier auch noch etwas heraus zu holen. Aber dafür sollte man auch das Interesse haben, an Carl Gustav Jung, einem Schweizer und Psychoanalytiker, der viel beleuchten wollte und auch, genau das getan hat, sonst kann man getrost die Finger von diesem Buch lassen, weil es ziemlich viel in der Literatur ist, nur eben kein Psychothriller. Wer auf die Idee gekommen ist, hier ein Schaf im Wolfspelz auftreten zu lassen, den sollte Iain Reid mal selbst fragen, was er sich dabei gedacht hat, weil Iain, als Autor, inklusive seiner Protagonistin, doch eine andere Linie fahren wollte und ein Fan von Carl Gustav zu sein scheint. Das sollte jedoch ein Problem des Autors sein, nicht des Lesers, der jetzt entscheiden muss, was man macht. Weiterlesen oder das Buch in die Ecke kicken. Bei der zweiten Entscheidung könnt Ihr Euch jetzt ein neues Werk vornehmen. Für alle, die Variation Eins nehmen wollen, Iain ist auf den Spuren von C.G. Jung und arbeitet etwas aus, was so manchen, fast allen, Menschen, ein Leben lang begleiten wird. Was wir, im täglichen Leben, verdrängen wollen und uns, trotzdem, und immer anhänglich und treu ist. Ängste. Angst, die uns immer wieder eingeimpft wird, durch außenstehende Personalien, wie Politiker, deren Bagage, deren Auftraggeber, Hinter-Leute, die genau daran verdienen wollen. Das kann im Großen, wie im Kleinen passieren. Klimawandel wäre da, zum Beispiel, ein gutes Problemthema. Was, garantiert, keines ist. Treffen sich zwei Planeten, sagt der eine, mir geht es schlecht, ich habe Menschen. Der andere antwortet dann, bleibe ruhig, das geht vorüber. Wenn die Grünen wettern wollen, lasst sie machen, und glaubt nicht daran. Die Erde ist uralt, wir sind nur Pocken darauf. Wenn wir, als Menschheit, den Dienst quittiert haben, dann kommt, 100pro, etwas Neues. Hoffentlich eine Zivilisation, die mehr Intelligenz hat. Die paar Prozent unserer heutigen Gesellschaft, die Angst kultivieren möchten, der Grundlage jeder Wirtschaftlichkeit einreden möchten, nämlich uns, dass wir, eigentlich nur wertlos sind und Angst haben sollten, obwohl sie genau diese Basis brauchen, um selbst zu überleben, sind völlig überflüssig, nur leider lassen wir sie in den Positionen, wo sie, ungestraft, ihr Gift in unser Ohr träufeln können. Iain Reid ist ein Spagat gelungen. Er hat versucht, ein Buch zu schreiben, wo man Angst begegnen, überwinden kann, soll und will, und auch wird, wenn man hinter den Zeilen liest. „Es gibt Wahrheiten, die erst übermorgen wahr sind, und solche, die noch gestern wahr waren - und solche, die in keiner Zeit wahr sind.“ – C.G. Jung. Nutzt der Frau, die jetzt in der Wildnis Kanadas herumirrt und nach Jake sucht, nicht so viel.
(Droemer)

ISBN 978-3-426-30619-2 233 Seiten 14,99€ (D) 15,50€(A)