BUCHCOVERREZENSION
Riggs.r DieBibliothekDerBesonderenKinder

RANSOM RIGGS –

Die Bibliothek der besonderen Kinder

Im Fußball wird der Hattrick gefeiert, weil ein Mann dreimal ins Netz der gegnerischen Mannschaft trifft, in einer Halbzeit. Wie viel Intelligenz dabei von Nöten ist, darüber wird sich wohlwollend ausgeschwiegen. Es soll ja durchaus auch Fußballspieler geben, die weder die Grundrechenarten, noch die geschriebene Sprache beherrschen, vom Sprechen ganz zu schweigen. Sind vermutlich schon mit Memory hoffnungslos überfordert. Ransom Riggs kann nicht nur lesen und rechnen, nein! schreiben kann er auch. Und das wirklich überzeugend. „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ ist sein dritter Hammer, nur das hier der Hattrick von Intelligenz zeugt. Und der Leser in stehende Ovationen ausbricht. Geht auch ohne La Ola, es sei denn, wir machen mal Lesung im Olympiastadion in Berlin oder in der „Allianz“-Arena in München. Wär doch mal eine Idee? Oder im Wembley-Stadion in London, wo Ransoms „kleine“ Helden herumstromern. Wird bestimmt interessanter, als wenn zweiundzwanzig mutierte Neandertaler einem Ball hinterher rennen, oder auch nicht, und das als Zentrum des Universums sehen wollen. Gebt allen ihren eigenen Ball. Jacob, Emma und Addison, vermutlich der einzige Hund mit Brille, sprechen kann jedes Tier, sind auf der Suche nach ihrer Yimbrine Alma Peregrine und ihren Freunden. Alles Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Die Suche weitet sich aus, da die Wights, im letzten Teil richtig zugeschlagen hatten und nun mehrere Yibrines und auch viele Besondere in ihren Fängen haben. Sie treffen auf Sharon, einen Bootsmann, der ebenfalls recht ungewöhnlich ist, der sie nach Devil´s Acre bringen soll, wo man die Bibliothek der Besonderen vermutet, wo die verstorbenen Seelen zur letzten Ruhe archiviert werden sollen. Die Theorie der Wight, besonders der Brüder Bentham und Jack, die Verwandtschaft Almas, ist, man könnte diese Seelen abziehen, extrahieren, konzentrieren und sich selbst zu Gemüte führen, um so an Kraft zu gewinnen. Natürlich zum eigenen Vorteil. Jacob kann nicht nur Hollows erkennen und bekämpfen. Er ist, vermutlich auch der einzige noch lebende Mensch, der die Urnen der verstorbenen Seelen der Besonderen identifizieren könnte. Opas Erbe. Ist zwar nicht Vorteil, weil jetzt wird, zielstrebig, nach ihm gesucht, könnte aber auch etwas hilfreich sein, genauso wie Sharon zu kennen, dessen Verwandtschaft im Galgenbau tätig ist. Ransom Riggs läuft auf der Zielgeraden ein und lädt den Leser mit dazu. Eine ungewöhnliche Geschichte von einem normalen Schriftsteller, der doch „besondere Fähigkeiten“ hat, unter anderem eine revolutionäre Ansicht präsentiert, was alles sein könnte. Was wir nicht wirklich wissen. Herr Riggs hat das hier in einem handlichen Format gebündelt.

(Knaur)

ISBN 978-3-426-52027-7   539 Seiten    14,99€ (D)  15,50€ (A)

R. Riggs - Insel der besonderen Kinder, Archiv Aug. 2016