BUCHCOVERREZENSION
French.t GeheimerOrt

TANA FRENCH –

Geheimer Ort

Tana French ist ja schon lange kein Geheimtipp mehr. Frank Mackey auch nicht, auch wenn der Cop eher zu den, nicht wirklich sympathischen, aber doch recht zielstrebigen Figuren gehört, die in der Thrillerszene für Furore und spannenden Lesestoff sorgen, auch wenn er hier, eigentlich, nur eine Nebenrolle spielt. Nur das Tana hier den Charakter etwas abschleift, ein, zwei Kanten bricht und ein Mensch zum Vorschein kommt, den man vielleicht doch nicht so erwartet hätte. Der knallharte Polizist entwickelt sich zu einem Vater, der seiner Tochter, trotz eigenen Mordverdachts gegenüber seinem eigenem Nachwuchs, die Position stärken und ihr den Rücken freihalten will und dabei auch illegale Wege zu beschreiten bereit ist, zu allem entschlossen, seine Erbin zu schützen und dafür auch alle Fronten brechen wird. Der Mann steht jetzt zwar allen Nachforschungen im Wege, aber das stört ihn nicht im geringstem. Hier kommt der alte Frank wieder durch. Und damit darf sich Detective Stephen Moran jetzt herumschlagen. Vor einem Jahr war es, als ein Schüler, Chris Harper, getötet wurde und alle Nachforschungen ins Leere gingen. Der Fall liegt auf Eis. Jetzt, ein Jahr später bekommt Moran, Abteilung „Ungelöste Fälle“, Besuch von Holly. Franks Tochter. Man kannte sich ja schon von früher. Der Neu-Cop und die Tochter, ausgerechnet, vom Über-Wir-Sind-Verbrechensbekämpfer Mackey. Und Holly bringt Neuigkeiten zu dem Fall Harper, eine Karte, wo drauf steht „ ich weiß, wer ihn getötet hat“. Kurzer Satz plus Foto vom Toten, sicher. Nur das die paar Worte einschlagen, wie ein Komet und eine Lawine auslösen, wie sie sonst nur in Hochgebirgen zu beobachten sind. Tana French begrenzt diesen Roman auf einen einzigen Tag für neue Ermittlungen, die Stephen Moran, kurz mal zur Mordkommission versetzt und als Partner für Antoinette Conway, damalige Ermittlerin und „kommt mit keinem Kollegen klar“ befördert, jetzt in Angriff nimmt. Ein Tag, der die Welt von so einigen Leuten verändern wird, vergleichbar mit dem ersten Schuss des Panzerkreuzers „Aurora“ in Petrograd oder dem Film Eisensteins „Potjomkin“. Dagegen verblasst der Befehl zur Hinrichtung Marschall Berija´s durch Chruschtschow zu einem Kindergartengeburtstag

(Scherz)

ISBN 978-3-651-00051-3    698 Seiten   14,99 € (D)   15,50 € (A)

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TANA FRENCH – Sterbenskalt – Archiv Februar 2014

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