BUCHCOVERREZENSION
Franz.a DerFingerGottes

ANDREAS FRANZ –

Der Finger Gottes

Manche Leute machen Urlaub in Franken, Andreas „fährt“ dann mal beruflich nach Waldstein. Und auch Polizist Brackmann hat es nach Waldstein in der tiefsten Ecke von Bayern verschlagen. Wird es Gründe für gegeben haben, genauso dafür, dass der Rest der staatlichen Ordnungsmacht ihm unterstellt wurde, was zu einigen bösen Gedanken in dunklen Ecken geführt haben dürfte, ist jetzt sechs Jahre her. Das Leben ist ruhig, alles ist auf die Familie Vandenberg zugeschnitten, die, in diesem Ort eine Art feudalen Machtstatus hat und den dominant  untermauert, wenn das auch eher nicht sichtbar für Außenstehende ist. Herr Franz war schon zu Beginn seiner schriftstellerischen Karriere immer auf den Spuren, wo ist alles schön und trotzdem stinkt es zum Himmel. Maria Olson verstirbt, das Wetter macht so einigen Menschen zu schaffen und alle, naja fast alle Einwohner sind schockiert, dass ein Waldsteiner Original, Maria, nicht mehr lebt. Die gute Frau hat jedoch Briefe hinterlassen. In dem einen, an Brackmann, gibt sie Informationen über einen Mord preis. Vage. Jedoch als Bracki mit der Wühlerei, sprich polizeiliche Ermittlung, anfangen möchte, haut ihm jeder Knüppel zwischen die Füße. Die Familie Vandenberg wird, durch Marias Legat, zwar aktiv belastet und keiner will etwas gesehen oder gehört, geschweige denn, etwas damit zu tun haben. Brackmann lässt sich nicht schrecken und wühlt, gemeinsam mit Andreas Franz, in einem Haufen Müll herum, dass will keiner wirklich machen. Das Wetter ist unerträglich heiß und das hat Folgen. Im tiefsten Hinterland der Deutschen Nation toben sich plötzlich Natur und Gott aus. Das Wetter schießt Kapriolen, wie sonst nur in den USA zu bewundern sind. Herr Brackmann, in erster Linie Polizist, Freund und Helfer, muss sich jetzt den Opfern widmen, die durch die Natur in Mitleidenschaft gezogen wurden. Seine Ermittlungen will er zwar weiterführen, erreicht jedoch hier einen toten Punkt. Von der Katastrophe gebeutelt, werden die überlebenden Einwohner noch verschwiegener, als vorher. Und die Familie Vandenberg wird zum karitativen „Freund“ aller Überlebenden, der Toten natürlich auch, wollen allen helfen und sich damit wieder in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses rücken. Herr Brackmann hat aber einen Tatbestand des Mordes und dem gilt es nachzusetzen. Franz zeigt aber hier auch andere Seiten. Jetzt wissen wir, Andreas war keine Lottofee, nur ein Schriftsteller und das mit ganzem Herzen, auch wenn er Situationen mit wachsender Begeisterung zuspitzt und seine Figuren dann im Regen stehen lässt.

(Knaur)

ISBN 978-3-426-60616-2  431  Seiten     9,99€ (D)   10,30€(A)