BUCHCOVERREZENSION
Mocikat.a Muc verborgeneStadt

ANNA MOCIKAT –

MUC – Die Verborgene Stadt

Endzeit. München im Jahre 2121. Ein Virus hat die Krone, eher den Gipfel, der Evolution extrem stark dezimiert, liegt jedoch schon längere Zeit zurück. Überlebt hat nur eine Genvariation, die Menschen haben, deren Haarfarbe ins rötliche tendiert. Außer Pia, sie hat schwarzes Haar und ist mittlerweile ein Jahr im „Hades“ von MUC, hat sich eingelebt, ist ein anerkanntes Mitglied der Gesellschaft im Untergrund geworden und hat, nach so ein, zwei persönlichen Katastrophen in ihrer Existenz, auch wieder so etwas, wie ein erfülltes Privatleben. Robin, mit dem sie in Liebe verbunden ist und auch Paule, ihr Bruder, stehen ihr zur Seite. Frau Mocikat zeichnet ein idyllisches Leben, sofern man in einer Zeit, die schon fast den Faustkeil wieder favorisiert, von Idylle reden kann. Auf der anderen Seite von MUC thront der „Prophet“, der sich feudal organisiert und Menschen ausbeutet, seine Macht missbraucht. Ein Punkt, den Anna an die Stadt Utilitas, Frankfurt am Main, weiter gibt, deren Bewohner und Machthaber jetzt der Meinung sind, sich das alte München, wie einen überreifen Apfel pflücken zu können. Erinnerungen an die Kriege der alten Stadtstaaten, wie Ur und Ninive werden wach. Die waren jedoch schon tausende Jahre vor der christlichen Zeitrechnung an der Tagesordnung und auch in Mesopotamien beheimatet. Überlieferungen dafür gibt es bekanntlich auf Tontafeln. Papier, wie wir es heute kennen, gab es damals noch nicht.  Anna Mocikat streunt fröhlich durch ihre Seiten und zettelt erst  mal einen Krieg an, der die gebeutelten Bewohner von MUC daran erinnert, wie verletzlich ihre Gesellschaft ist, wenn ein zu allem entschlossener, rücksichtsloser Gegner auf den Plan tritt, der in einem Kosten-Nutzen-Verhältnis rechnet, das so inhuman ist, das der „Prophet“ als das kleinere Übel angesehen werden muss. Die Verteidigungsmaßnahmen werden zwar forciert, nur ist im Vorfeld abzusehen, das man den Frankfurtern nicht wirklich etwas entgegen zu setzen hat. Deren Invasion sollte reibungslos ablaufen, wie ein Frühlingsspaziergang. Ist ja kein Fußball in der Bundesliga, wo München alles dominiert. Die Mainmetropole will den Spieß umdrehen und hat ein fast perfektes Konzept dafür parat. Die Invasionstruppen werden mobilisiert und schon hat die Stadt an der Isar ein eklatantes Problem. Aber Anna sät auch Hoffnung. Auf dem eigentlichen MUC, dem Flughafen vom ehemaligen München, werden Überlebende vermutet. Dort will man Hilfe suchen. Pia, Sam und der „Propheten-Sohn“ Elias werden ausgeschickt, dort nachzusehen, um für MUC eine Zukunft zu sichern. „Mad Max“ war gestern, „Death Race“ ist ein Film für die Unterhaltung beim Friseur, München im Jahre 2121 ist die Gegenwart.

(Knaur)

ISBN 978-3-426-51757-4   382  Seiten  12,99€ (D)  13,40€ (A)

ANNA MOCIKAT – MUC – Archiv Dezember 2014