BUCHCOVERREZENSION
Cornwell.b DerLeereThron

BERNARD CORNWELL –

Uhtred 8 - Der leere Thron

Schön, dass Bernard erstmal die nächste Generation zu Worte kommen lässt. Im ersten Kapitel darf Uhtred, Sohn von Uhtred und nächster Erbe von Bebbanburg, sich mit Leuten messen, die sein Vater ein Leben lang bekämpfte. Die den Traum des verstorbenen Königs von Wessex, Alfred des Großen, ein einiges England aufzubauen, vernichten wollen. Nicht, weil sie England ablehnen würden, sondern weil sie auf der Suche nach einer neuen Heimat sind und die erstarkten Westsachsen auf den britonischen Inseln nur ein Widerstandsnest darstellen. Uhtred, Sohn von Uhtred, zeigt das er in Vaters Fußstapfen treten will. Mit Rabenschnabel hat er ja auch ein starkes Schwert, und Vater seine Haustruppe stärkt ihm den Rücken, nur hat er nicht damit gerechnet, dass Papas  große Liebe, Æthelflæd, Tochter Alfreds und die Schwester des Thronfolgers Edward, heimliche Herrin von Mercien, nach dem Tod ihres Mannes Ambitionen hat, die Herrschaft über Mercien zu stabilisieren. Æthelred war ein Cousin von Uhtreds Vater und diese Ehe war diesem Vater immer ein Dorn im Auge. Klar, sie wurde die Geliebte, lange nach der Eheschließung. Uhtred, jetzt der, den wir kennen, nachdem wir unsere Kater benennen, tritt wieder auf den Plan. Bernard Cornwell baut das Szenario weiter aus. Der heidnische Krieger muss wieder seine Welt retten. Sein erster Sohn ist christlicher Priester geworden, seine Tochter ist voller Hass auf all das klerikale, sie wurde Opfer von Misshandlungen der Stimme der Kirche, und Uhtred, der Sohn ist zwar Krieger, aber sehr unentschlossen, was das Christentum betrifft. Da muss der alte Mann mal wieder selbst ran. Æthelflæd von Mercien zeigt allen, das sie das kann, da kann Uhtred selbstredend nicht zurückstehen. Schließlich steht viel auf dem Spiel, bei dem Æthelflæd ganz schlechte Karten hat, sie ist eine Frau, die nach dem Tod ihres Mannes gefälligst in ein Kloster zu gehen hat, Regieren und politische Macht sind Männersache. Bernard Cornwell zeigt wieder, mit viel Humor, was passiert sein könnte, auch wenn er sich nicht minutiös an die Geschichtsschreibungen hält. Der Heide und die Christin sind weiterhin untrennbar verbunden, wie schon zu Alfreds Zeiten. Und so tobt Uhtred von Bebbanburg wieder durch seine Seiten und gegen die nordischen Eindringlinge. Obwohl sie ihm näher stehen, als die Sachsen. Nur das ihm die Liebe einer Frau, der Tochter Alfreds wichtiger ist, trotz seiner chronischen Untreue. Er ist kein Kind von Traurigkeit. Von Bernard erdacht, wurde Uhtred in das, mehr oder weniger, reale Geschehen hineingestoßen. Seitdem beherrscht der Nordhumbrier die Gemüter des Lesers, mit einem Suchtfaktor der jenseits der Milchstraße zu suchen ist.

(Rowohlt)

ISBN 978-3-499-27054-3  478 Seiten    10,99€ (D)   11,30€ (A)

Uhtred von Bebbanburg
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