BUCHREZENSIONEN

DAVID ZURDO & ÁNGEL GUTIÉRREZ –

616 – Die Hölle ist überall

Da haben beide Autoren nicht Unrecht. Sie schreiben recht anschaulich über die Zahlentheorie, die es mittlerweile ewig gibt. 666 klar, die Zahl des Tiers, das nach der Bibel, alles Böse in sich haben soll. Und der Menschheit, als Schöpfung Gottes, die unglaubliche Pein nahebringen wird. Und die Bibel hat Recht. Das Tier hat sich materialisiert, als Politiker, Lobbyisten, ähnliche Gestalten, die dahinter stehen, mit ungeahnten Möglichkeiten einem das Leben zu vergällen. Nur 616 ist die Zahl, mit der Luzifer identifiziert wird. Der gefallene Engel, ehemalige Liebling Gottes, der Erzfeind. Das Autorenduo läuft zu ungeahnten Höhen auf, vielleicht haben sie Insiderinformationen aus Luzifers Büro. Jedenfalls haben sie hier einen Mysterythriller vom feinsten hingelegt, bei dem man das Gruseln bekommt. Luzifer ist persönlich zu den Menschen gekommen um seinen Teil der Schöpfung einzufordern, an der  er ja eigentlich keinen Anteil hat. Und will klipp und klar darstellen, dass er das Sagen hat. Gott ist tot. Pater Albert soll so einige Sachen untersuchen, noch könnte die Inquisition mächtig genug sein, sich dem Bösen entgegen zu stellen, nur muss der gute Mann feststellen, das seine ureigene Institution schon satanistisch unterwandert ist. Seine Reise durch die Welt wird zu einem Alptraum und unsere Autoren machen ihm das Leben auch nicht leichter. Überall wo der Jesuit, der Schutz des Glaubens an Gott, hinkommt, muss er feststellen, dass er auf völlig verlorenem Posten steht. Die Bekanntschaft mit Therapeutin Audrey macht das nicht besser, sie ist selbst durch die Hölle gegangen. Nach diesem Buch wird man anders denken, den Alibiglauben ablegen und den Versuch starten, ein besserer Mensch zu werden. „Friede sei mit Dir“ und „Wir reiten“ von den Apokalyptischen Reitern sei hier bei dieser Lektüre warm ans Herz gelegt, als musikalische Untermalung.

393 Seiten    + Anhang

(Knaur)