BUCHCOVERREZENSION
Wexler.d DieTausendNamen

DJANGO WEXLER –

Die Tausend Namen

Krieg beherrscht die Gegenwart. Khandhar ist der Regentschaft seines unfähigen und inzuchtdesaströsen Prinzen müßig, so bricht die Revolte los. Die sogenannten „Erlöser“, religiöse Fanatiker, jagen den Klapperkopp zum Teufel. Die vermeintlichen Hilfstruppen wechseln die Seite und als Verbündete werden die Wüstenvölker der Desol gewonnen. Das Königreich Vordan, Verbündeter des Prinzen vom Zinnoberthron, sieht sich gezwungen, einzugreifen. Oberst Janus wird auf den Weg geschickt, die Kolonie wieder zu befrieden. Django hat ein neues Epos der Fantasy an den Start gerufen. Game of Thrones war gestern, heute ist … Hauptmann Marcus D`Ivoire, und, mittlerweile nach einigen unverhofften Beförderungen, Leutnant Winter Ihernglass. Beide sind Soldaten ihrer Majestät, des Königs von Vordan. Loyal, kämpferisch, bereit ihren Befehlen zu folgen. Gerade wenn sie von Oberst Janus kommen. Wexler formt eine charismatische Führungspersönlichkeit, der es fast spielend gelingt, dem Druck der Rebellen zu begegnen, aus der Unterzahl der eigenen Streitmacht einen strategischen Vorteil zu ziehen, von Sieg zu Sieg zu eilt und die Rebellion schon fast  im Keim erstickt.  Diesem Befehlshaber trottet man nicht hinterher, da marschiert man, mit stolzgeschwellter Brust und gewachsenem Selbstbewusstsein.  Nur Soldat, pardon, Leutnant Winter ist nicht das, was er scheint und da steht er nicht alleine da. So einige Handlungsfiguren gehen durch Metamorphosen, da bekommt man Schluckauf. Viele Geheimnisse gibt Django in seine Suppe, damit sie für den Leser schmackhaft wird und bleibt. Die Invasionsarmee zieht ihre Kreise und langsam wird klar, Oberst Janus hat andere Pläne, als dem degenerierten Prinzen aus den Wüstenlanden, die Herrschaft, oder den Arsch, zu retten.  Wexler`s Phantasie reitet auf neuen Wegen. Seine Federführung ist einfach ziehend. Er will etwas anderes und man liest weiter. Er reißt den Leser in sein Universum hinein, der die weiße Flagge hisst und nach mehr verlangt. Unter der Oberfläche brodelt ein Vulkan. Und hinter jeder Seite, die man verkonsumiert hat, lauert was Neues, Überraschendes. Django sorgt dafür, dass es nicht langweilig wird, da kann man nur hoffen, dass noch mal etwas nachkommt. Die Konfrontation marschiert fröhlich nach vorn, eine gewisse Portion Humor hat unser Autor auch in seinem Repertoire. Er schmückt sein Werk mit unverhofften Wendungen in der Handlung, zieht Charaktere hinein, da fragt man sich, wo die plötzlich herkommen. Auch wenn es fast als historischer Roman rüberkommt, es ist farb- und waschechte Fantasy, vom Feinsten. Da ist Fingerlecken angesagt. Man kann nicht wirklich alles lesen, aber Django Wexler sollte man sich auf seinem Terminkalender mal einprogrammieren und eine Stunde Literaturkonsum mehr planen.

ISBN 978-3-453-31461-0  874  Seiten     14,99€ (D)   15,50€ (A)

Heyne