BUCHCOVERREZENSION
Barclay.a Blutbeichte

ALEX BARCLAY–

Blutbeichte

Joe Lucchesi macht wieder Station vor den Augen des geneigten Lesenden. Alex Barclay holt den gebeutelten New Yorker Ermittler aus Irland („Schattenturm“) zurück und knallt ihm einen Alptraum vor den Hals. Der Mann hat ja nicht wirklich viel durchgemacht, denkt sich Alex und so muss er in einem neuen Fall ermitteln, der ihn und seine Familie vor ziemliche Probleme stellt. Seine Frau Anna kämpft mit einigen Phobien und Sohn Shaun hat ein „leichtes?“ Alkoholproblem. Über Alex kann man sagen, was man will, ihre Bücher sollte man lesen, mit ihr zusammenarbeiten will man dann doch nicht, es reicht ja, wenn Joe die Kartoffeln aus der Asche graben muss. Als Leser hält man sich da besser raus, bevor ein durchgedrehter Charakter bei einem klingelt und sagt Frau Barclay habe ihn geschickt, um mal etwas Bambule ins behütete Leben zu bringen. Der Typ, mit dem sich Lucchesi und sein Team auseinander setzen müssen, demoliert seinem Opfer das Gesicht, schlägt ihnen systematisch die Zähne aus, um sie dann mit einer 22er-Kaliber-Schusswaffe zu töten. Ein Opfer hat überlebt, eine junge Frau, die jetzt in einer Klinik für Patienten mit hirntraumatischen Verletzungen untergebracht und die einzige, wirkliche, Zeugin mit relevanten Informationen ist. Eins muss man Alex Barclay lassen, ihre Phantasie für ungewöhnliche Zufälle kennt keine Grenzen. Sie lässt ihre Figuren leiden, bis der Arzt kommt oder auch nicht. Nur damit müssen Joe, Anna und Shaun allein klar kommen, eine wirkliche Hilfe für ihre Charaktere ist die Autorin nicht. Im Gegenteil, die Schaufel knallt auf den Hinterkopf und keiner hat´s gesehen. Und der „Schattenturm“-Alptraum ist noch aktiv, was heißt, Joe wird weiter leiden müssen. Liebe Leser, seid froh, dass ihr vor den Seiten sitzt und nicht mittendrin.

(Bastei-Lübbe)

ISBN 978-3-404-16280-2   333 Seiten     8,95€ (D)  9,20€ (A)

(„Schattenturm“ Rezi: Mai 2013, im Archiv)